8 Stufen von BedürfnissenDas Graves-Wertesystem
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Graves: Stufen zur Erklärung der Motivation von Managern.

Die Bedürfnispyramide von Maslow wird oftmals herangezogen, um die Motivation und damit wesentliche Verhaltensmuster von Mitarbeitern zu erklären. Maslows Theorie geht davon aus, dass der Mensch nicht nur auf äußere Anreize reagiert, sondern nach Selbstverwirklichung strebt. Die Theorie unterstellt, der Mensch könne sich nur weiterentwickeln, wenn bestimmte Bedürfnisse befriedigt sind. Motive werden in fünf Klassen eingeteilt, die hierarchisch aufeinander aufbauen und für Gruppen von Bedürfnissen stehen. Das nächste höhere Motiv kann nur aktiviert werden, wenn das darunter liegende befriedigt ist. Oftmals wird der generalistische Ansatz von Maslows Modell bemängelt, der aufgrund der vielen differenzierten Bedürfnisse fraglich erscheint. Der Endpunkt der Pyramide ist nach Maslow auch das Ende der Entwicklung des Menschen, was als zu eng und unflexibel eingestuft wird

Claire W. Graves setzt an der bestehenden Kritik am Maslow-Modell an und entwickelt dabei ein wesentlich differenzierteres Modell. Dieses wird als „zyklisch auftauchende Ebenen der Existenztheorie“ oder auch kurz als Graves-Value-System bezeichnet. Graves kam zu dem Schluss, dass die obersten drei Bedürfnisse, je nach dem Wertesystem eines Menschen und seiner sozialen Umgebung, unterschiedlich befriedigt werden. Das Entwicklungsmodell von Organisationen und Personen nach Graves besagt, dass sich bestimmte Wertesysteme als Reaktion auf die menschlichen Existenzbedingungen entwickelt haben. Es wird in acht Entwicklungsstufen unterteilt, die evolutionär und nicht hierarchisch aufeinander aufbauen: Dabei erfolgt die Entwicklung zur nächsten Stufe nicht linear, sondern aufgrund der vielen unterschiedlichen Einflüsse quasi spiralförmig. Das Modell von Graves gibt Aufschlüsse zur Motivationsstruktur von Individuen und wie die Entwicklung von Menschen und Gemeinschaften unter sich verändernden situativen Einflüssen verlaufen kann.

In Graves einzelnen Evolutionsstufen repräsentiert jeweils ein Typus innerhalb der Gemeinschaft ein ganz bestimmtes Bedürfnis bzw. Motiv, das in Verbindung mit einer Wertvorstellung steht. Die Bedürfnisse werden durch acht Wertesysteme dargestellt, wobei sich individuumsorientierte und gruppenorientierte Werteklassen abwechseln.

Das Modell bietet eine gute Grundlage, um die Motivation von Managern (im Sinne von Führungskräften) und damit einen wesentlichen Teil deren Verhaltens in Organisationen zu erklären und Hypothesen aufzuzeigen, warum manche erfolgreicher sind und andere scheitern.